Mainfranken: Frauen verdienen weniger als Männer
Frauen ziehen beim Thema Gehalt immer noch den Kürzeren – auch bei uns in der Region. Im Schnitt verdienen sie in Mainfranken monatlich 565 Euro weniger als Männer, so die Agentur für Arbeit.
Um auf den Lohnunterschied aufmerksam zu machen, findet am Dienstag, den 7. März bundesweit der Equal Pay Day statt – der Tag der Lohngerechtigkeit.
Bundesweit verdienen Frauen im Schnitt 18,9 Prozent weniger als Männer. Wird dieser Wert in Tage umgerechnet, so müssten Frauen symbolisch in diesem Jahr bis zum 7. März unentgeltlich arbeiten, während Männer ab dem 1. Januar bezahlt werden.
In den vergangenen Jahren hat sich diese Lohnlücke nur sehr langsam verringert.
Regionale Unterschiede
Doch auch in der Region gibt es dabei deutliche Unterschiede. Im Raum Würzburg sind es im Schnitt 430 Euro, die Frauen monatlich weniger verdienen. In den Kreisen Kitzingen und Main-Spessart sind es rund 600 bzw. knapp 800 Euro.
Das liege daran, dass es in Stadt und Landkreis Würzburg viele Jobs im Gesundheitswesen sowie im Dienstleistungssektor gibt, so die Agentur für Arbeit. Das sind beides Branchen, in denen vergleichsweise viele Frauen tätig sind.
In den Kreisen Kitzingen und Main-Spessart dagegen sei die Auswahl an technischen Berufen größer. In diesen arbeiten insbesondere Männer.
Gender Pay Gap in ...
... Deutschland: 18 %
... Bayern: 21,0 %
... Stadt Würzburg: 19,1 %
... Landkreis Würzburg: 21,8 %
... Landkreis Kitzingen: 26,1 %
... Landkreis Main-Spessart: 31,5 %
Warum ist das so?
Viele Frauen erlernen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und unterbrechen öfter familienbedingt ihre Tätigkeit. Dadurch haben sie oft weniger Erwerbsjahre und eine kürzere Berufserfahrung als Männer.
Außerdem arbeiten sie häufiger in Teilzeit. Beispiel Mainfranken: Hier arbeiten rund 57.000 Frauen in Teilzeit – bei den Männern sind es knapp 15.000. Einen Vollzeitjob haben dagegen 48.000 Frauen – bei den Männern sind es 100.200.
Aktionen in der Region
Um ein Zeichen zu setzen, hängen in der Würzburger Dom- und Schönbornstraße sowie im Rathausinnenhof noch bis zum 16. März rote Flaggen. Die Farbe Rot steht dabei für die roten Zahlen in den Geldbeuteln der Frauen.