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Schweinfurt: Gutachter sagt im Schraudenbach-Prozess aus

22.03.2023, 16:00 Uhr in Lokales
Das Gerichtsgebäude in Schweinfurt
Foto: Primaton Schweinfurt

Im Prozess um den Einsturz der Schraudenbach-Talbrücke hat am Mittwoch ein Gutachter ausgesagt. Er sieht eine ganze Reihe von Fehlern, die zu dem Unglück geführt haben.

Neben fehlenden Berechnungen zur Tragfähigkeit des Gerüsts habe die vorgeschriebene ständige Überwachung beim Betonieren nicht stattgefunden.

Hätten die Verantwortlichen das Einfüllen des Betons in das Gerüst durchgehend beobachtet – wie vorgeschrieben – hätte auffallen müssen, dass sich das Gerüst unter der Last der eingefüllten 1.500 Tonnen Beton immer weiter verformt hat, so der Gutachter. Mängel am Bau hätten nicht zum Einsturz geführt.

Außerdem hat laut Anklage der vom Freistaat Bayern beauftragte Prüfer seine Arbeit an einen Subunternehmer weitergegeben und der habe die Aufgaben dann wiederum an einen Angestellten weitergereicht.

Keinem von ihnen seien die Fehler in der Berechnung aufgefallen, obwohl sie sie hätten bemerken müssen.

Der Verteidiger eines Angeklagten sieht die Hauptverantwortung unterdessen bei der zuständigen Baufirma und spricht von „Pfusch am Bau“.

Vor dem Landgericht Schweinfurt müssen sich aktuell vier Männer verantworten, die aus Sicht der Staatsanwaltschaft für den Einsturz der Brücke und damit für den Tod einer Person und 14 Verletzte verantwortlich sind.