Schweinfurt/Schraudenbach: Verteidigung lehnt Gutachter ab
Am Montag hat vor dem Schweinfurter Landgericht der Prozess um den Einsturz der Schraudenbach-Talbrücke begonnen. Die Verteidiger haben schon zu Beginn der Verhandlung viel zu kritisieren:
Noch bevor die Staatsanwaltschaft die Anklage verlesen konnte, haben Verteidiger Anträge gestellt, den Bausachverständigen wegen Befangenheit abzulehnen. So sei der vom Gericht berufene Experte fachlich nicht geeignet, ein Gutachten über die Einsturzursache zu erstellen.
Außerdem gibt es Kritik an den Ermittlungen. Der Fokus hätte viel stärker auf der Baufirma liegen müssen. Die habe es versäumt, den Gerüstbau durchgehend zu überwachen. Auch hätten entgegen den Plänen etwa Schrauben und Verbindungen gefehlt. Demnach hätte am Tag des Einsturzes niemals betoniert werden dürfen.
Die vier Angeklagten müssen sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Bei dem Brückeneinsturz vor rund 7 Jahren ist ein Mensch gestorben, viele weitere verletzten sich teils schwer.