Unterfranken: Erneut Schlag gegen Kinderpornografie – große Polizeirazzia

Bei einer großangelegten Kinderpornografie-Razzia in Unterfranken haben Polizisten am Mittwoch und Donnerstag 30 Wohnungen durchsucht und mehrere Verdächtige vorläufig festgenommen.

Neben sechs Anwesen in Mainfranken standen noch weitere elf am Bayerischen Untermain auf der Liste sowie 13 in Bereich Main-Rhön. Bei den Durchsuchungen wurden auch 30 Verdächtige festgenommen, die aber inzwischen wieder auf freiem Fuß sind.

Alle sind männlich und zwischen 14 und 61 Jahre alt. Den Männern wird vorgeworfen, die Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs entweder besessen, erworben oder verbreitet zu haben. Die Beamten stellten umfangreiches Beweismaterial, wie Laptops und Smartphones sicher.

Bisher gibt es laut Polizei keine Hinweise darauf, dass es sich bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen in den Pornografien, um Kinder aus der Region handelt.

Auch Waffen und Drogen entdeckt

Bei einem Verdächtigem wurden neben kinderpornografischem Material auch Amphetamin sowie eine scharfe Schusswaffe samt Munition gefunden. Bei einem anderen stellten die Polizisten ein verbotenes Butterflymesser sicher. Zudem fanden die Polizisten bei einem 60-jährigen Marihuana. Gegen die drei Männer aus dem Raum Bad Kissingen wurden nun zusätzliche Verfahren wegen Betäubungsmittel- und Waffengesetz eingeleitet.

Steigende Fallzahlen im Bereich Kinderpornografie

Nicht nur bundesweit gibt es steigende Fallzahlen im Bereich Kinderpornografie – auch in Unterfranken zeigt sich dieser Trend. In Unterfranken stieg die Zahl der Fälle von 263 Taten im Jahr 2019 auf 635 im Jahr 2021.

Zur konsequenten Bekämpfung unternehmen Polizei und Justiz Unterfranken seit Juli 2021 gezielte Maßnahmen. In der „Arbeitsgruppe Kinderpornografie“ beschäftigen sich die Beamten mit allen Taten im Zusammenhang mit Besitz und der Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie.