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Unterfranken: Handwerk als Anker der Wirtschaft während Corona

28.01.2022, 06:00 Uhr in Lokales
Der Schriftzug "Handwerkskammer für Unterfranken" am Gebäude der HWK
Foto: Funkhaus Würzburg

Ein stabiler Anker in unsicheren Pandemiezeiten. So sieht Ludwig Paul, Geschäftsführer der Handwerkskammer Unterfranken das Handwerk in zweiten Corona-Jahr 2021.

Grund dafür sind die Konjunkturzahlen, die die HWK am Donnerstag vorgestellt hat. 85,4 Prozent der unterfränkischen Betriebe bewerten die eigene Geschäftslage „gut“ oder „befriedigend“. Das sind drei Prozentpunkte mehr als noch im Jahr zuvor (82,4 Prozent). Im Jahr 2019, also noch vor der Pandemie, gaben 91,9 Prozent „gut“ oder „befriedigend“ an.

Der Jahres-Umsatz der unterfränkischen Handwerksbetreibe liegt mit rund 11,3 Millionen Euro nicht nur über dem Vorjahreswert (11,1 Millionen Euro) sondern auch höher als der Umsatz 2019 war (10,9 Millionen Euro).

Baubranche kommt gut durch Pandemie

Besonders gut durch die zwei Pandemiejahre gekommen, ist die Baubranche. Sie sei die Zugmaschine für die Handwerkskonjunktur gewesen. Nicht verwunderlich also, dass die Zufriedenheit mit der Geschäftslage in dem Bereich bei weit über 90 Prozent liegt.

Die Auftragsbücher sind voll, die Auftragsreichweite lag 2021 im Schnitt bei 13 Wochen, rund zwei Wochen mehr als noch 2020. Die Auftragsreichweite beschreibt, wie lange Betreibe noch Aufträge haben, würden ab dem Zeitpunkt der Erhebung keine neuen mehr dazukommen.

Aber nicht alle Betreibe kommen so gut durch die Pandemie, wie die Baubranche. Besonders hart hat es die körpernahen Dienstleistungen, wie Friseure und Kosmetiker, getroffen. 40 Prozent dieser Betriebe beschreiben ihre Lage gegenüber der HWK ausdrücklich als schlecht. Ähnlich sieht es bei Fotografen und Goldschmieden aus.

Optimistisch für 2022, aber Handwerk wird teurer

Insgesamt schaut das Handwerk aber optimistisch ins neue Jahr. Für 2022 geht Paul davon aus, dass sich dieser Positivtrend weiter fortsetzt, da Corona zunehmend in den Griff zu kriegen sei und letzte Maßnahmen und Beschränkungen mit der Zeit auch wieder wegfallen.

Unabhängig von der Pandemie werden aber die Preise im Handwerk wohl weiter steigen. Der Grund dafür: Kostenweitergabe an die Kunden. Rund 51 Prozent der Betriebe haben angegeben, dass ihre Einkaufspreise gestiegen sind. 40 Prozent der Unternehmen haben diese Kosten bereits an ihre Kunden weitergegeben. Die HWK geht davon aus, dass die übrigen Betriebe nachziehen werden.