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Würzburg: Diözesanrat solidarisiert sich mit „OutInChurch“

31.01.2022, 16:37 Uhr in Lokales
Eine Regenbogenfahne
Foto: pixabay.com

Die Initiative „OutInChurch“ erhält immer mehr Zuspruch aus den kirchlichen Reihen. Jetzt solidarisiert sich auch der Diözesanrat des Bistums Würzburg mit der Aktion. Das haben die Vorsitzenden in einem Statement bekannt gegeben. Im Diözesanrat (oder auch Katholikenrat) sind neben Priestern bzw. Geistlichen auch Laien vertreten.

Hintergrund: Unter dem Motto „#OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst“ haben sich vergangenen Montag bundesweit 125 Angestellte der katholischen Kirche geoutet – darunter der Würzburger Hochschulpfarrer Burkard Hose.

Jetzt stellen sich die Vorsitzenden des Würzburger Diözesanrates hinter alle Menschen, die Diskriminierung, Verletzung und Ausgrenzung in der katholischen Kirche erfahren haben. Die Achtung der Menschenwürde schließe alle Menschen ein, vollkommen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Identität.

Kirche muss sich für die Diskriminierung entschuldigen

Laut des Diözesanrats müsse es die katholische Kirche schaffen, sich ehrlich für die Verletzung und Diskriminierung so vieler Menschen zu entschuldigen. Daneben müsse die Nächstenliebe als Kern der katholischen Kirche glaubhaft wiederentdeckt werden – dazu zählen unter anderem die Gleichberechtigung von Frau und Mann sowie die Wandlung des Pflicht- in ein freiwilliges Zölibat. Nur so können die zahlreichen Kirchenaustritte gestoppt werden, so der Diözesanrat.

Kirche muss Dienstrecht ändern

Daneben fordern die Vorsitzenden, das kirchliche Dienstrecht zu ändern. Denn: Im Arbeitsrecht der katholischen Kirche sei es noch immer möglich, Mitarbeiter unter anderem wegen einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft oder einer Scheidung zu kündigen.

Deswegen bedankt sich der der Diözesanrat bei Generalvikar Jürgen Vorndran für dessen Zusage, dass queere Mitarbeiter im Bistum Würzburg keinerlei berufliche Konsequenzen zu befürchten haben. Dennoch: Solange das kirchliche Dienstrecht nicht geändert ist, seien solche Zusagen von Einzelpersonen in der katholischen Kirche abhängig – und damit weder dauerhaft gültig und rechtssicher.

Damit fordert der Diözesanrat die Bischöfe in Deutschland auf, das kirchliche Dienstrecht zu ändern – nur so könne Diskriminierung nachhaltig verhindert werden.