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Würzburg: Held vom Barbarossaplatz klagt gegen geplante Abschiebung

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20.03.2023, 05:23 Uhr in Lokales
Chia Rabiei vor der Würzburger Festung
Foto: Funkhaus Würzburg

Er ist einer der Helden vom Würzburger Barbarossaplatz – jetzt soll Chia Rabiei abgeschoben werden. Dagegen klagt der Kurde aus dem Iran am Montag vor dem Würzburger Verwaltungsgericht. Bereits im September hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seinen Asylantrag abgelehnt.

Die Entscheidung des BAMF stößt bei vielen Mainfranken auf Unverständnis. Chia Rabiei, der seit November 2019 in Deutschland lebt, hatte sich am 25. Juni 2021 bei der Messerattacke am Barbarossaplatz dem Angreifer in den Weg gestellt. Dafür erhielt er mehrere Auszeichnungen – unter anderem von Ministerpräsident Markus Söder. Daneben wurde er mit dem Zivilcourage-Preis der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ ausgezeichnet.

Tatsächlich haben die Preise im aktuellen Asylverfahren keine Bedeutung. Das BAMF erkennt unter anderem den Grund für seine Flucht aus dem Iran nicht an und will ihn daher abschieben. Rabiei sei, ohne überhaupt politisch verfolgt zu werden aus dem Iran gereist. Auch sein Übertritt zum Christentum in Deutschland bedeute nicht, dass er deswegen im Iran oder in einem anderen Land verfolgt werde.

Rabieis Anwalt sieht die Gefahr aber durchaus gegeben – unter anderem Kurden werden im Iran unterdrückt. Das zeigen allein die aktuellen Proteste und Demonstrationen mit zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, so die Verteidigung.

Sollte das Würzburger Verwaltungsgericht der Entscheidung des BAMF zustimmen, müsste Rabiei das Land verlassen. Dagegen kann Rabiei aber Rechtsmittel einlegen - dann könnten auch die Preise und Ehrungen von ihm eine Rolle spielen.