Würzburg: „Kirche in der Krise“ – Bistum erhält 85 Anrufe
Das Bistum Würzburg hat sich den kritischen Fragen der Bürger gestellt. Unter dem Motto “Kirche in der Krise” wurde am Mittwoch ein Krisen-Telefon eingerichtet. Insgesamt 85 Anrufe haben Mitglieder der Bistumsleitung entgegengenommen. Die Bandbreite der Themen bei den Anrufen sei groß gewesen. Sie habe von Missbrauch bis hin zu der Zukunftsfähigkeit der Kirche gereicht. Die Gespräche dauerten zum Teil bis zu 30 Minuten. Beschimpfungen oder Ähnliches habe es nicht gegeben.
Hintergrund der Aktion sei der regelrechte Ansturm bei Kirchenaustritten seit der Veröffentlichung des Münchner Missbrauchsgutachten. Seitdem gingen über 300 Austrittsanfragen bei der Stadt Würzburg ein – das sind rund 40 Prozent mehr als noch vor einem Jahr zur gleichen Zeit.
Daneben haben seit Januar 2022 über 350 Menschen der Kirche in Würzburg den Rücken gekehrt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind das über 160 Kirchenaustritte mehr.
Ähnliche Aktion bereits 2010
Bereits im Jahr 2010 gab es eine solche Telefonaktion des Bistums. Damals unter demselben Titel „Kirche in der Krise“. Anlass waren auch damals Kirchenaustritte aufgrund bekannt gewordener Missbrauchsfälle.