Würzburg: Stadt will über Straßenumbenennungen entscheiden
Vier Straßen in Würzburg könnten wegen ihrer Namensgeber umbenannt werden. Darüber will der Stadtrat am Donnerstagnachmittag entscheiden. Betroffen sind der Heiner-Dikreiter-Weg, die Nikolaus-Fey-Straße, die Schadewitzstraße und die Hermann-Zilcher-Straße. Der Grund für die Umbenennung: Die Männer, denen die Straßen gewidmet sind, waren in das NS-Regime verstrickt oder haben vom Nationalsozialismus profitiert.
Auch die Umbenennung des Karl-Ritter-von-Frisch-Weg steht zur Diskussion. Der Weg gehört aber nicht der Stadt, sondern dem Freistaat Bayern. Deswegen braucht die Stadt erst die Erlaubnis, den Straßenamen umzubenennen.
Zusatzschilder für drei weitere Straßen
Daneben sollen an drei weiteren Straßen im Stadtgebiet Zusatzschilder aufgestellt werden, um auf das Verhalten der Namensgeber während des Nationalsozialismus hinzuweisen. Dabei handelt es sich um die Armin-Knab-Straße, die Peter-Schneider-Straße und die Richard-Strauss-Straße. Unter den Straßenschildern sollen QR-Codes oder URLs angebracht werden. So können sich Interessierte über die Hintergründe der Namensgeber informieren.
Umbenennung seit langem geplant
Der Umbenennung der Straßen ist eine lange Diskussion vorausgegangen. Bereits seit 2015 hatte eine Kommission sämtliche Straßennamen in Würzburg untersucht, deren Namensgeber in der NS-Zeit gelebt haben. Ende 2020 hatte die Kommission schließlich die Umbenennung der vier Straßen vorgeschlagen.