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Würzburg: Wirtschaftsexperte hält Leitzinserhöhung für längst überfällig

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09.09.2022, 05:10 Uhr in Lokales
Ein Aktien-Pfeil geht nach oben
Foto: pixabay.com

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstagnachmittag den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Das ist bislang die größte Zinserhöhung der Geschichte im Euroraum. Damit will die EZB der steigenden Inflationsrate entgegenwirken. Diese liegt momentan bei ca. neun Prozent.

Der Würzburger Ökonom und ehemalige Wirtschaftsweise Prof. Dr. Peter Bofinger hält das Handeln der EZB für ein wichtiges Signal, das aber schon längst überfällig ist. Durch den Zinsanstieg werden Kredite in Zukunft für Unternehmen und private Haushalte teurer. Unternehmen könnten dadurch weniger investieren und auch die Nachfrage nach privaten Krediten dürfte sinken.

Ein kleiner positiver Nebeneffekt sei wiederum, dass sich die Zinsen auf Erspartes erhöhen. Sparer bekommen zukünftig somit mehr für ihr Geld. Gleichzeitig bleiben die Preise für Energie und Alltagsprodukte auch weiterhin sehr hoch, so der Würzburger Wirtschaftsexperte.

Laut Bofinger werde die Inflationsrate aber nicht direkt sinken – es sei ein Prozess, der bis zu eineinhalb Jahren dauern kann.

Was ist der Leitzins?

Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken (z.B. Deutsche Bank oder Commerzbank) Geld bei einer Zentralbank leihen bzw. es dort anlegen können.

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