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Unterfranken/München: Impfpriorisierung in Arztpraxen wird aufgehoben

Topnews
18.05.2021, 06:44 Uhr in Lokales
Impfung Spritze gegen das Coronavirus wird aus Fläschchen gezogen
Foto: pixabay.com

Einen Termin für eine Corona-Impfung ohne Priorisierung bekommen – das ist ab dieser Woche bei bayerischen Hausärzten möglich. Der Freistaat gibt alle Vakzine zum Impfen in Arztpraxen frei. Das hat das bayerische Gesundheitsministerium vergangenen Mittwoch bekannt gegeben. Die Ärzte können dann selbst entscheiden, in welcher Reihenfolge sie ihre Patienten gegen das Corona-Virus impfen. Bisher waren in Arztpraxen nur die Präparate von Johnson & Johnson und AstraZeneca freigegeben – die Neuregelung gilt jetzt für alle Impfstoffe. In Impfzentren bleibt die Impfpriorisierung bestehen.

Unterfränkischer Hausärzteverband: Impfpriorisierung zu früh aufgehoben
Der unterfränkische Hausärzteverband begrüßt die Aufhebung der Impfpriorisierung in den Arztpraxen, der Zeitpunkt sei allerdings ungünstig und zu früh. Laut Dr. Christian Pfeiffer, Vorsitzender des unterfränkischen Hausärzteverbandes, gebe es noch genug chronisch Kranke, die beim Impfen bevorzugt werden müssen. Gleichzeitig steige mit der Aufhebung der Impfreihenfolge der Erwartungsdruck der Jüngeren und Gesunden auf eine rasche Impfung. Bereits in den vergangenen Wochen sei der Andrang in den Praxen gestiegen – mit dem Ende der Priorisierung werde der Druck weiter zunehmen. Die Impfstoffmenge sei allerdings noch lange nicht ausreichend: Gerade die Präparate von Biontech/Pfizer werden in den kommenden zwei Wochen größtenteils für Zweitimpfungen gebraucht. Nur eine kleine Menge bleibe für Erstimpfungen möglich.

Erste Lieferung des Impfstoffs von Johnson&Johnson
Die Hausarztpraxen in Unterfranken bekommen diese Woche zum ersten Mal eine Lieferung des Impfstoffs von Johnson & Johnson. Die Menge sei aber noch gering, heißt es vom Bayerischen Hausärzteverband Unterfranken. Pro Arzt seien es vermutlich maximal 10 Impfdosen. Vom Präparat von Biontech und Pfizer bleiben den Praxen voraussichtlich je 6 bis 12 Dosen übrig nach den noch ausstehenden Zweitimpfungen.

In Unterfranken betreut ein Hausarzt oder eine Hausärztin im Durchschnitt rund 1.000 Menschen. Es dauert also noch, bis jeder Impfwillige auch drankommt.