Würzburg: Lob und Kritik an Pflegereform
Die Bundesregierung hat die umstrittene Pflegereform am Mittwoch Vormittag auf den Weg gebracht. Der Vorsitzende des Bundesverbands der kommunalen Senioreneinrichtungen Alexander Schraml aus Würzburg zeigt sich generell zufrieden, hat aber auch kritische Anmerkungen.
Man begrüße sehr, dass es für alle Beschäftigten in den Pflegeheimen eine angemessene Bezahlung gebe. Kommunale Pflegeheime würden bereits nach Tarif zahlen, aber es werde spannend, wie private Pflegeheime damit umgingen, so Schraml. Im schlimmsten Fall könnte es zu Versorgungsproblemen kommen – mit der Folge dass dann auch Kommunen einspringen müssten.
Bedenklich ist laut Schraml, dass die Regelung erst ab 2022 gelte und auch nur für Pflegeheime, die neue Versorgungsverträge abschließen. Denn es gebe einen Bestandschutz für die Pflegeheime, die ihre Beschäftigten nicht angemessen bezahlen.
Spannend werde auch, wer die Zeche bezahle. Die Mehrausgaben für Pflegegedürftige - wie etwa höhere Heimentgelte - sollen über Zuschüsse ausgeglichen werden. Ob diese jedoch ausreichen, bleibe abzuwarten, so Schraml.