Würzburg: Mit dem Teil-Lockdown steigt Häusliche Gewalt wieder
Durch den Teil-Lockdown hat der Würzburger Verein Wildwasser, der sich gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen einsetzt, noch mehr zu tun als in diese Corona-Jahr sowieso schon. Vor allem Frauen, die dort seit Längerem betreut werden, wünschen jetzt mehr Beratungen. Grund dafür sei, dass die Häusliche Gewalt wieder steige. Auslöser sind laut Verein vor allem wiederkehrende Zukunftsängste - beispielsweise durch Jobverlust und Kurzarbeit. Anders als beim Lockdown im Frühjahr sitzen Betroffene jetzt aber nicht zu Hause fest. Dadurch hätten sie die Chance beispielweise gewalttätigen Ehepartnern teilweise zu entfliehen.Diese Chance haben laut Wildwasser auch gewaltbetroffenen Kindern. Denn anders als beim ersten Lockdown können diese weiter in die Schule gehen. Gibt es Probleme in den Familien, bestünde zudem die Chance, dass Erzieher das jetzt erkennen.Laut Bayerischem Landeskriminalamt werden jedes Jahr in Bayern tausende Frauen Opfer von Gewalt. 2019 gab es dort demnach rund 46.600 weibliche Opfer, im Vorjahr waren es mehr als 47.000.