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Greußenheim / Würzburg: Urteil im Kita-Prozess erwartet

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10.05.2024, 05:00 Uhr in Lokales
Justizzentrum Wuerzburg
Foto: Funkhaus Würzburg

Brutal anpacken, bis zum Erbrechen füttern, einsperren in dunkle Räume. Vor den Augen ihrer Vorgesetzten soll eine Erzieherin mehrere Kleinkinder in einer Kita in Greußenheim gequält haben. Seit rund einem Monat muss sich die 30-Jährige gemeinsam mit ihrer damaligen Vorgesetzten vor dem Würzburger Landgericht verantworten. Am Freitag soll das Urteil fallen.

30-Jährige soll mehrere Kleinkinder absichtlich gequält haben

Die Staatsanwaltschaft fordert für die 30-jährige Hauptangeklagte eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten sowie ein Berufsverbot. Sie soll zwischen September und Dezember 2021 ein- bis zweijährige Kinder absichtlich gequält haben.

Die Angeklagte hatte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn bestritten, allerdings eingeräumt, sich gegenüber den Mädchen und Jungen in manchen Situationen unangemessen und inakzeptabel verhalten zu haben.

Der Verteidiger der 30-Jährigen plädierte daher auf eine Geld- bzw. eine niedrige Bewährungsstrafe.

37-Jährige wegen Unterlassung angeklagt

Für ihre damalige Gruppenleitung fordert die Staatsanwaltschaft eine zehnmonatige Bewährungsstrafe – wegen Beihilfe durch Unterlassung.

Die 37-Jährige soll die mutmaßlichen Übergriffe ihrer jüngeren Kollegin erst rund ein Jahr später gemeldet haben – sie habe Angst gehabt, dass man ihr nicht glauben werde, erklärte sie vor Gericht.

Die Angeklagte soll während der Taten untätig geblieben sein, sie soll die Kinder nach den Übergriffen lediglich getröstet haben. Die 37-Jährige habe eine konfliktvermeidende Persönlichkeit, so ein psychiatrisches Gutachten.

Die Verteidigung der Frau sprach sich für eine Geldstrafe aus.