Lkr. Schweinfurt: Cold Case nach 45 Jahren geklärt
Nach rund 45 Jahren hat die Polizei einen bislang ungeklärten Mordfall im Landkreis Schweinfurt offenbar geklärt. Dringend tatverdächtig ist ein heute 69 Jahre alter US-Amerikaner, der damals als Soldat in Schweinfurt stationiert war. Er soll das damals 18 Jahre alte Opfer getötet haben.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden damals eine Beziehung geführt hatten. Was genau zu der Bluttat geführt hat ist bislang unklar.
Die Hintergründe
Die Leiche der jungen Frau war im April 1978 an der Staatsstraße neben Kolitzheim und Unterspiesheim gefunden worden. Sie war durch zahlreiche Messerstiche in Rücken und Nacken getötet worden.
Schon frühzeitig hatten sich Hinweise ergeben, der Täter könnte aus dem Umfeld der in der Region stationierten US-Streitkräfte stammen. Unter anderem hatte eine Zeugin am Fundort des Leichnams einen Kleinwagen mit US-Kennzeichen gesehen. Die Ermittlungen hatten damals aber nicht zum Täter geführt.
Tatverdächtiger schon im Visier der Ermittler
Schon 1996 war der jetzige Tatverdächtige nach Hinweisen von US-Militär-Strafverfolgungsbehörden in den Fokus der Ermittler geraten. Er bestritt die Vorwürfe aber vehement, weil sich der Verdacht gegen ihn nicht erhärten ließ, wurden die Ermittlungen 2001 vorerst wieder eingestellt.
DNA bringt Durchbruch
Den Durchbruch in dem Fall brachte jetzt die Technik zur Auswertung von DNA-Spuren, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer weiter entwickelt hatte. Mittlerweile können deutlich geringere DNA-Spuren als noch vor wenigen Jahren nachgewiesen werden. So gelang es Experten des bayerischen Landeskriminalamtes jetzt, DNA des Tatverdächtigen an Kleidungsstücken des Opfers nachzuweisen, die die 18-Jährige zum Tatzeitpunkt getragen hatte.
Der 69-Jährige wurde Ende Juni in Gering, Nebraska verhaftet. Er soll nun nach Deutschland ausgeliefert werden, ihn erwartet ein Strafverfahren wegen Mordes.
