Mainfranken: Die Menschen in der Region bauen weniger
Materialknappheit, lange Lieferzeiten und steigende Energiepreise – die Baubranche hat derzeit mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Während der vergangenen zwei Jahre waren die Auftragsbücher weitestgehend gut gefüllt, doch das könnte sich in Zukunft ändern.
Hans Beer, Regionalleiter der IG BAU Mainfranken bestätigt auf Nachfrage der Redaktion, dass die „Häuslebauer“ weniger werden. Heißt: wegen der hohen Inflation und den teils „exorbitant“ steigenden Preisen von Stahl und Energie überlegen sich die Menschen aktuell zweimal, ob sie wirklich bauen sollen.
Vor allem betroffen sind davon Privatwohnungen und -Häuser. Für 2022 sieht die Auftragslage noch gut aus, derzeit werden Projekte abgearbeitet, die in den letzten Monaten und Jahren in Auftrag gegeben wurden. Erste Einbrüche erwartet Beer 2023, weitere dann 2024.
Bedroht sei die Baubranche deshalb aber nicht. Er geht nicht von einem massiven Auftragseinbruch aus, wohl aber von einer sicht- und spürbaren Delle.
Die regionalen Behörden bestätigen diesen Trend. So sprechen die Landratsämter in Würzburg und Kitzingen beispielsweise von einem Rückgang der eingereichten Bauanträge 2022 im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent. Teilweise würden bereits eingereichte Anträge aus Kostengründen auch wieder zurückgezogen werden.
Unterschiede zwischen Stadt und Land seien laut IG Bau derzeit nicht erkennbar.