Mainfranken: NGG warnt vor Altersarmut trotz Vollzeitjob
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten warnt vor Altersarmut bei rund 13.900 Arbeitnehmerinnen und -nehmern in Mainfranken. Ein großes Risiko haben vor allem Beschäftigte in Bäckereien, Fleischereien und Restaurants. Laut der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung verdienen in Würzburg rund 10 Prozent aller Vollzeit-Beschäftigten weniger als 2.050 Euro brutto im Monat. Rein rechnerisch müssten sie also mehr als 45 Jahre lang arbeiten, um auf eine Rente über der Grundsicherungsschwelle von 835 Euro zu kommen. Das ist für viele aus gesundheitlichen Gründen aber nicht möglich.
In den Kreisen Würzburg und Kitzingen sind es rund 11 beziehungsweise 13 Prozent, die länger als 45 Jahre arbeiten müssten. Im Kreis Main-Spessart betrifft das fast 9 Prozent.
Politik müsse Rentenniveau anheben und Unternehmen Tarifverträge stärken
Die NGG fordert daher, dass auf der einen Seite die Politik die gesetzliche Rente stärkt und das aktuelle Rentenniveau anhebt. Dafür müssten auch weitere Mittel aus dem Bundeshaushalt fließen und die Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung werden, in die alle einzahlen. Auf der anderen Seite seien Unternehmen in der Pflicht, Tarifverträge zu stärken.
Dem Statistischen Bundesamt zufolge gibt es immer mehr Menschen ab 65 Jahren, die armutsgefährdet sind – aktuell sind es 18 Prozent. 2009 waren es noch 14 Prozent.