Würzburg: Cannabis-Teillegalisierung bringt viele offene Fragen für die Stadt
Kurz vor dem Start der Cannabis-Teillegalisierung steht die Stadt Würzburg vor vielen offenen Fragen. Ab Montag ist der Besitz, der Konsum und der Anbau von Cannabis in weiten Teilen erlaubt – gleichzeitig gibt es einige neue Regeln, die eingehalten und überprüft werden müssen.
Unklar ist allerdings, wer für die Kontrollen zuständig ist: das Ordnungsamt und damit die Stadt oder doch die Polizei?
Und nicht nur die Zuständigkeit ist unklar, sondern auch wie die Kontrollen künftig ablaufen sollen.
Da rund um Spielplätze, Schulen und Kitas nicht gekifft werden darf müssen auch hier Kontrollen stattfinden. Für Würzburg bedeutet das: es gibt Hunderte solche Verbotszonen. Die umfangreichen Kontrollen kann allerdings weder die Stadt noch der kommunale Ordnungsdienst leisten.
Ein angekündigtes Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums, das weitere Fragen klären soll, liegt derzeit noch nicht vor, so die Stadt weiter.
Kritik auch von Sozialreferentin
Kritik kommt jetzt von Sozialreferentin Hülya Düber, denn: Mit der Umsetzung und Ausgestaltung der beschlossenen Regeln werden die Stadt und die Kommunen im Stich gelassen, so Düber.
Vor allem im Bereich des Jugendschutzes und der Präventionsarbeit fehle es an Rahmenbedingungen. So bräuchten beispielsweise die Jugendämter mehr Personal, um Jugendliche über die Gefahren von Cannabis aufzuklären – davon sei in dem Gesetz aber keine Rede, so Düber weiter. Diese Ansicht teilt sie dabei mit den Sozialreferenten aus Regensburg und Augsburg.
Man verschließe die Augen und denke sich: Die Kommunen werden es schon richten, das sei verantwortungslos, da sind sich die Sozialreferentinnen- und Referenten einig.