Würzburg/München: Bayerns Innenminister soll sich für „Kelvin“ einsetzen
Wie geht es weiter mit Osaivbie Ekogiawe aus Würzburg? In einem offenen Brief hat sich jetzt am Montag ein soziales Bündnis aus Lokalgruppen der Seebrücke, dem Würzburger Flüchtlingsrat, dem SV Heidingsfeld und dem DGB Kreisverband Würzburg an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gewandt.
In dem Schreiben fordert die Gruppe von Herrmann seinen Einfluss und seine Entscheidungshoheit als Innenminister zu nutzen, um sich für Osaivbie, genannt Kelvin, einzusetzen, dem weiterhin die Abschiebung nach Nigeria droht.
Der 20-jährige Mann aus Nigeria ist seit vier Jahren in Würzburg, hat einen Schulabschluss und einen Deutschkurs gemacht, bevor er im Anschluss eine Ausbildung zur Pflegekraft begonnen hat.
Er gilt als hervorragend integriert und nicht nur sein Umfeld, seine Freundin und sein Fußballverein, der SV Heidingsfeld, haben sich dafür ausgesprochen und eingesetzt, dass er dauerhaft in Deutschland bleiben darf, sondern auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
„Ich appelliere an die zuständige Zentrale Ausländerbehörde Unterfranken und die politischen Verantwortlichen, hier alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen und Osaivbie Ekogiawe den Aufenthalt zu ermöglichen“, so der Oberbürgermeister.
Die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) der Regierung von Unterfranken versucht hingegen Kelvin nach Nigeria abzuschieben. Das hatte das Würzburger Verwaltungsgericht vorerst verhindert.
Dagegen hat die ZAB allerdings Beschwerde eingelegt. Deshalb liegt der Fall jetzt beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München, der das Urteil des Würzburger Gerichts überprüfen muss. Wann hier eine Entscheidung fällt, ist derzeit noch nicht klar. Solange droht Osaivbie aber mindestens noch die Abschiebung.