Würzburg: Nach tödlichem Messerangriff in der Innenstadt – Prozess beginnt
Der Fall hat Würzburg erschüttert: im September vergangenen Jahres soll ein 22-Jähriger einen 28-Jährigen nach einem Streit vor einem Club in der Haugerpfarrgasse mit einem Messer getötet, zwei weitere Männer schwer verletzt haben. Gut neun Monate nach der Tat beginnt am Montag vor dem Landgericht Würzburg der Prozess. Der Vorwurf: Totschlag, versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung.
Laut Anklage soll der 22-Jährige gegen fünf Uhr vor dem Club „Studio“ in eine Auseinandersetzung mit drei Frauen geraten sein. Er war aggressiv und habe sich wohl auch nicht beruhigen lassen, als mehrere Männer versuchten, dazwischen zu gehen.
Anschließend soll sich auch ein Türsteher des Clubs eingemischt haben und dem Angeklagten einige Ohrfeigen verpasst haben. Obwohl er mehrfach aufgefordert wurde zu gehen, soll der 22-Jährige geblieben sein.
Wieder soll sich eine Gruppe Männer eingemischt haben, auch das spätere Opfer, ein 28-Jähriger. Der soll versucht haben, den 22-Jährigen aus der Gruppe zu ziehen und ihn nochmals zum Gehen aufgefordert haben.
Anschließend zog der Angeklagte ein Messer – damit soll er dem 28-Jährigen zuerst gedroht und dann zugestochen haben. Insgesamt viermal soll er auf den Oberkörper des 28-Jährigen eingestochen haben. Er starb später im Krankenhaus an seinen Verletzungen.
Mehrere Männer hatten den Angeklagten wohl versucht zurückzuhalten, auch sie wurden durch das Messer schwer verletzt. Dabei soll der 22-Jährige auch den Tod der Männer in Kauf genommen haben, so die Staatsanwaltschaft.
Der 22-Jährige hatte im Vorfeld ausgesagt, dass er aus Notwehr gehandelt habe, weil er von der größeren Gruppe angegriffen wurde. Außerdem hatte er auch Alkohol getrunken.
Der Angeklagte sitzt seit der Tat in U-Haft. Es sind insgesamt 25 Verhandlungstage angesetzt.
