Würzburg: Umbenennung von vier Straßen auf dem Weg
Vier Straßen in Würzburg sollen umbenannt werden, weil ihre Namensgeber ins NS-Regime verstrickt waren. Dafür hat der Hauptausschuss des Stadtrates die Weichen gestellt. Betroffen sind unter anderem die Nikolaus Fey- und die Heiner Dikreiter Straße. Der Mundart-Dichter Fey hatte in der NS-Zeit andere Autoren überwacht ob ihre Texte der Parteilinie der NSDAP entsprachen. Dikreiter hatte als Direktor der städtischen Galerie auch Jahre nach Ende des NS-Regimes noch zahlreiche Werke von Künstlern gekauft, die beim Regime Hoch im Kurs gestanden hatten.
Ersetzt werden die bisherigen Straßennamen durch die Namen von vier Frauen. Die Mehrheit von ihnen hatte unter dem NS-Regime gelitten. Beispielsweise Theresia Winterstein, die als gebürtige Sinti zwangssterilisiert wurde. Zudem musste sie ihre Zwillinge abgeben, an denen dann offenbar medizinische Experimente vorgenommen wurden, eines der beiden Mädchen starb dabei.
Die endgültige Entscheidung über die Umbenennung der vier Straßen trifft der Würzburger Stadtrat. Für die Anwohner in den jeweiligen Straßen wird sich dann der entsprechende Name ändern, die Hausnummer bleiben aber die gleiche. Für die Änderung der Straßennamen, beispielsweise im Pass der betroffenen Bürger, wird die Stadt keine Gebühren verlangen.
