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So schützt ihr euch richtig vor der Kälte!

09.01.2024, 06:18 Uhr in Stadtgespräch
Schnee im Winter - pexels.com
Bild: pexels.com

Die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken – es ist Winter in Deutschland. Um sich richtig vor der Kälte zu schützen, hat die Johanniter-Unfall-Hilfe Tipps für euch zusammengestellt:

Gut gekleidet ist gut geschützt!

„Grundsätzlich sollte der ganze Körper warmgehalten werden, aber ohne zu schwitzen. Denn gerade Feuchtigkeit begünstigt Erfrierungen“, erklärt Dr. med. Dominik Schmitt, Bereitschaftsarzt der Johanniter-Unfall-Hilfe in Würzburg. Dabei werden vor allem atmungsaktive, winddichte Jacken oder Mäntel empfohlen. Da die meiste Wärme über den Kopf verloren geht, solltet ihr den mit einer Mütze warmhalten. Zusätzlich könnt ihr noch zu Funktionswäsche greifen, um den Feuchtigkeitshaushalt der Haut zu regulieren.

Alkohol wärmt NICHT von Innen!

Der verbreitete Mythos „Alkohol wärmt von innen“ ist leider falsch. Alkohol weitet die Gefäße. So wird die Hautoberfläche stärker durchblutet und der Körper verliert Wärme.

Unterkühlung oder Erfrierung? – Der Unterschied

Bei der Unterkühlung ist der ganze Körper betroffen und die Körpertemperatur sinkt auf unter 35 Grad.

Bei einer Erfrierung sind nur einzelne Körperteile betroffen wie beispielsweise Zehen, Finger, Nase und Ohren. Typische Symptome sind blau-rote Flecken und ein taubes Gefühl in Händen und Füßen. Folgen von Erfrierungen sind Erfrierungswunden. Sie lassen sich mit Brandwunden vergleichen.

Aber was macht man, wenn es schon zu spät ist und man an einer Unterkühlung oder Erfrierung leidet?

Die Johanniter schlagen folgende Punkte zur Ersten Hilfe vor:

• Bringen Sie die betroffene Person in eine warme, trockene Umgebung.

• Geben Sie warme Getränke, keinen Alkohol.

• Lockern und öffnen Sie enganliegende Kleidung und Schuhe. Entfernen Sie feuchte Textilien.

• Bedecken Sie bei Wundbereichen durch Erfrierungen Körperteile ohne Druck, weich und möglichst keimfrei.

• Motivieren Sie die Betroffenen, ihre Finger und Zehen zu bewegen. Achtung: erzwingen Sie jedoch keine Bewegung, in dem Sie Finger oder Zehen der Betroffenen anfassen und selbst bewegen.

• Beruhigen und trösten Sie die Betroffenen.

• Verzichten Sie darauf, etwa durch Reiben, Wärmekissen oder andere externe Wärmequellen erfrorene Körperstellen aktiv zu wärmen.

• Öffnen Sie keine Blasen.

• Vermeiden Sie Berührungen der erfrorenen Körperteile.

Auch andere schützen

Besonders gefährlich ist die kalte Jahreszeit für obdachlose und hilfsbedürftige Menschen. Diese Menschen sind nicht in der Lage sich vor der Kälte zu schützen. Die Johanniter appellieren deshalb, hinzuschauen und Hilfe zu holen, wenn jemand in Gefahr ist. „Wer einen Menschen in der Kälte findet, sollte sofort handeln und den Rettungsdienst über die Notfallnummer 112 alarmieren“, bittet Schmitt.

Achtung: Betroffene, die kaum noch bei Bewusstsein sind und nicht mehr zittern, dürfen nicht durch Massagen, Wärmflaschen oder heiße Getränke aufgewärmt werden. Hier besteht die Gefahr des Bergungstods, der dadurch entsteht, dass plötzlich aus den Hautregionen kaltes Blut zum Herzen strömt und einen Herzstillstand verursacht. Versuchen Sie stattdessen Menschen in diesem Zustand langsam durch Decken und trockene Kleidung aufzuwärmen. Ist die Person nicht bei Bewusstsein und atmet nicht, führen Sie die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie engagieren sich im Bereich Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und vieles mehr.