Was tun bei Kopfläusen in der Familie?
Viele können von Kopfläusen wohl ein Lied singen. Doch was tun, wenn du oder jemand in deiner Familie die kleinen Plagegeister mit nach Hause gebracht hat? Falls du dich schon das halbe Haus desinfizieren siehst, können wir dich beruhigen. Wenn du weißt wie, sind Läuse recht einfach zu behandeln.
Kopfläuse – nützliches Wissen für die Behandlung
Für eine Übertragung sind Läuse mehrheitlich auf einen engen Kontakt – sprich Köpfe zusammenstecken – angewiesen. Nur selten werden sie indirekt übertragen, denn die rund 2 bis 3 Millimeter großen Parasiten überleben ohne ihren Wirt nur etwa 2 bis 3 Tage. Hast du sie dir allerdings einmal eingefangen, können sie sich schnell vermehren. Immerhin legt ein einziges Läuseweibchen rund 90 bis 140 Eier in seinem etwa 4 Wochen andauerndem Leben.
Je eher du die Läuse also behandelst, umso schneller verschwinden die Parasiten wieder aus den Haaren und können sich nicht weiterverbreiten. Wenn jemand in deiner Familie Kopfläuse hat, solltest du nicht nur dein eigenes Haar kontrollieren, sondern das aller Familienmitglieder. Wie du bei der Behandlung von Kopfläusen am besten vorgehst, erfährst du jetzt.
Die Behandlung von Kopfläusen
Wenn sich Kopfläuse bei dir oder einem anderen Familienmitglied im Haar festgesetzt haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, was du gegen die lästigen Parasiten tun kannst.
Wenn du keine Chemie einsetzen möchtest, um die Läuse zu behandeln, sind physikalisch wirkende Präparate das Richtige für dich. Sie wirken, indem sie die Mobilität, aber auch die Atmung der Parasiten einschränken. Die Mittel enthalten dickflüssige Paraffine oder Silikonöle wie Dimeticon. Diese bilden auf der Körperoberfläche der Läuse eine luftdichte Schicht, wodurch diese und ihre Nissen ersticken. Gleichzeitig erschwert diese Schicht es den Tieren, sich im Haar zu bewegen.
Wie lange das Mittel einwirken muss, hängt vom jeweiligen Präparat ab. Also schau vor der Anwendung auf jeden Fall in den Beipackzettel. Denn nur bei korrekter Anwendung kannst du den Kopflausbefall erfolgreich behandeln. Es passiert, dass du die Behandlung nach einigen Tagen wiederholen musst, um sicherzustellen, dass du alle (neu geschlüpften) Läuse und Nissen vollständig entfernt hast. Zudem ist es hilfreich, während der Behandlung und bis zur vollständigen Genesung engen Kopfkontakt mit anderen zu vermeiden, um das Risiko einer Übertragung zu senken.
Zu weiteren gängigen Therapiemöglichkeiten gehören spezielle Läusemittel, die in Form von Shampoos oder Lotionen erhältlich sind und bestimmte Wirkstoffe enthalten, um die Läuse abzutöten.
Wenn du unsicher bist, ob die Behandlung erfolgreich war, solltest du einen Arzt oder Apotheker aufzusuchen. Die Fachleute können dir individuelle Ratschläge geben. Kopfläuse sind zwar unangenehm, aber mit der richtigen Therapie und den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Läuse effektiv bekämpfen und ihre Ausbreitung verhindern.
Kopfläuse: Was du noch tun kannst
Vor allem wenn Kinder von Kopfläusen betroffen sind – was häufig der Fall ist – kannst du dir die Behandlung der Plagegeister erleichtern. Ein Läuse- und Nissenkamm ist dabei immer eine gute Ergänzung zu den Präparaten aus der Apotheke. Ein solcher Kamm besitzt speziell entwickelte feine Zinken, um Läuse und Nissen effektiv aus dem Haar zu entfernen. So kannst du auch gleich deinen Behandlungserfolg kontrollieren. Findest du noch viele lebende Läuse, hast du den Kampf nämlich noch nicht gewonnen – und musst vielleicht auf ein anderes Mittel umschwenken. Daher lohnt es sich doppelt, das handtuchfeuchte Haar mit dem feinzinkigen Kamm sehr gründlich Strähne für Strähne durchzukämmen.
Läuse halten sich eher selten auf Gegenständen auf. Es ist jedoch als reine Vorsichtsmaßnahme wichtig, dass du nicht nur die Kopfläuse behandelst, sondern auch Haarbürsten, Kämme und Haargummis gründlich mit Seife und heißem Wasser reinigst. Matratzen, Teppiche, Polstermöbel, und beispielsweise Autositze musst du nicht extra säubern, da Läuse nur kurz ohne ihren Wirt überleben. Auch Waschorgien für Kuscheltiere, Bettwäsche oder Kleidung sind deshalb nicht unbedingt nötig.
So hast du auch mehr Zeit für die Kinder, die sowieso zu Hause bleiben müssen, bis die lästigen Plagegeister wieder verschwunden sind.
Kopflausbefall mit Hausmittel behandeln?
Wenn du das Internet nach Ratschlägen zur Behandlung von Kopfläusen durchsuchst, werden zahlreiche Hausmittel angepriesen. Bedenke jedoch, dass nicht alle Tipps hilfreich sind. Zum Beispiel haben Duschen oder Föhnen keinen Einfluss auf Läuse. Für andere vorgeschlagene Hausmittel wie ätherische Öle (beispielsweise Lavendel oder Eukalyptus), pflanzliche Öle wie Kokos- oder Olivenöl sowie Essigwasser fehlen Belege für die Wirksamkeit. Ätherische Öle können zudem allergische Reaktionen verursachen oder die Kopfhaut reizen. Das kann bei kleinen Kindern oder Menschen mit Asthma zu Atemproblemen führen. Daher solltest du auf solche Behandlungsmethoden verzichten.
„Kopflausbefall“. Rki.de, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Kopflausbefall.html. Zugegriffen 15. Dezember 2023.