• Würzburg 106,9
  • Tel 0800 - 30 80 900
  • Kontakt

On Air

Jetzt anhören

Wie wichtig ist eine Berufsunfähigkeits- versicherung in der heutigen Zeit?

24.11.2022, 08:14 Uhr in Service, Anzeige
Berufsunfaehig Verzweiflung pixabay
Foto: pixabay.com

Die eigene Arbeitskraft ist für die meisten Menschen eine Voraussetzung für ein regelmäßiges Einkommen. Im Falle einer Berufsunfähigkeit kann das Gehalt wegfallen. Das führt zu drastischen Veränderungen im täglichen Leben. In der Regel kann dann der gewohnte Lebensstandard nicht aufrechterhalten werden, weil die staatliche Versicherung meist nicht ausreicht.

Für wen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?

Über 2 Millionen Menschen in Deutschland sind berufsunfähig. Jedes Jahr kommen 280.000 Fälle hinzu.

Die gesetzliche Rentenversicherung zahlt im Falle einer Berufsunfähigkeit nur eine kleine Erwerbsminderungsrente. Für Menschen, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind, wurde die gesetzliche Erwerbsminderungsrente abgeschafft. Sie erhalten nur noch eine zweistufige Erwerbsminderungsrente mit stark reduzierten Leistungen. Der berufliche Status der betreffenden Person wird dabei nicht berücksichtigt. Er oder sie muss fast jeden anderen Job annehmen, egal wie hoch die berufliche Qualifikation ist.

Der Gesamtbetrag der Erwerbsminderungsrente - das sind nur etwa 38 % des letzten Bruttoeinkommens - steht nur zur Verfügung, wenn die kranke oder verletzte Person nur noch weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten kann. Je nach Einzahlung der Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung kann die Erwerbsminderungsrente höher, aber auch deutlich niedriger ausfallen.

Selbst für Menschen, deren Geburtsdatum vor dem 2. Januar 1961 liegt, hat sich der gesetzliche Versicherungsschutz verschlechtert. Die Leistungen wurden stark reduziert. Aus diesem Grund ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung sehr empfehlenswert, um die finanziellen Lücken so weit wie möglich zu vermeiden.

Beispiele aus dem täglichen Leben

Unfall in der Freizeit

Der Schichtleiter einer Fabrik, Herr Schlund, hat in seiner Freizeit einen Fahrradunfall und verletzt sich so schwer, dass er in Zukunft nicht mehr in seinem bisherigen Beruf arbeiten kann. Er dachte, dass eine private Vorsorge nicht notwendig ist. Jetzt sitzt Herr Schlund am Empfang seines Arbeitgebers und begrüßt die Kollegen - deren Vorgesetzter er vor seinem Unfall war.

Druck durch Arbeit

Als Leiterin der Buchhaltung stand Frau Schulz oft unter starkem Druck. Der Druck verursachte bei ihr eine starke Depression. Seit einigen Monaten kann Frau Schulz nicht mehr arbeiten und auch in Zukunft wird sie vielleicht nicht mehr in der Lage sein zu arbeiten. Zum Glück erhält sie eine monatliche Rente von ihrer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Damit kann sie ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten und hat noch genug Geld, um die Behandlungskosten zu bezahlen, die ihre gesetzliche Krankenversicherung nicht vollständig übernommen hat.

Berufsunfähigkeit kann jeden treffen

Es gibt Berufe, in denen das Risiko einer Berufsunfähigkeit besonders hoch ist: z. B. bei Dachdeckern oder Fliesenlegern. Menschen, die viel am Schreibtisch arbeiten, denken oft, dass sie nicht berufsunfähig werden können. Die Deutsche Rentenversicherung Bund stellt fest, dass jeder vierte Arbeitnehmer in jungen Jahren berufsunfähig wird. Ursachen sind oft Erkrankungen des Skeletts oder der Muskulatur sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch psychische Erkrankungen sind zunehmend Auslöser für eine Berufsunfähigkeit.

Gründe für eine Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems
  • Unfälle
  • Andere Krankheiten
  • Neurologische Krankheiten
  • Krebs
  • Erkrankungen des Skeletts und des Bewegungsapparats

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Was ist versichert?

Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt in der Regel eine Rente, wenn der Versicherte zu mindestens 50 % berufsunfähig ist, das heißt, er kann seinen aktuellen Beruf nicht mehr voll ausüben.

Wann ist man berufsunfähig?

Die deutschen Lebensversicherungsunternehmen verwenden folgende Definition für Berufsunfähigkeit: "Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn die versicherte Person aufgrund einer Krankheit, einer Körperverletzung oder eines Kräfteverfalls, die von einem Arzt nachgewiesen werden müssen, sechs Monate lang ununterbrochen arbeitsunfähig ist."

Wie wird die Höhe der Beiträge zur BU berechnet?

Das hängt von den folgenden Faktoren ab: Eintrittsalter, Beruf, gewünschte Rentenhöhe, Gesundheitszustand, Versicherungsdauer und die gewünschte Zusatzversicherung (z. B. Risikolebensversicherung oder Pflegezusatzversicherung).

Was ist nicht versichert?

  • Liegt die Berufsunfähigkeit unter 50 %, wird in der Regel keine Leistung gezahlt.
  • Bestimmte Berufe sind nicht oder nur schwer versicherbar, wie z. B.: Pilot oder Sprengmeister.
  • Terrorismus und Kriegsereignisse sind in der Regel von der Mitversicherung ausgeschlossen.
  • Vorsatz ist nicht versichert, z. B. ein Chirurg, der sich absichtlich einen Finger abtrennt, um seine Berufsunfähigkeitsrente zu erhalten.
  • Krankheiten, die bei Vertragsabschluss bereits bestehen, sind üblicherweise ausgeschlossen oder führen zu einem Risikozuschlag, d. h. der monatliche Beitrag erhöht sich um einen bestimmten Prozentsatz. In manchen Fällen ist ein Versicherungsschutz aufgrund von Vorerkrankungen nicht mehr möglich.

Welche weiteren Versicherungen sind empfehlenswert?

Eine Dread-Disease-Versicherung ist die richtige Ergänzung zu einer Berufsunfähigkeitsrente. Während letztere eine monatliche Rente auszahlt, erhältst du über die Dread-Disease-Versicherung bei einer zu erwartenden Berufsunfähigkeit von mindestens 50 % für mindestens 6 Monate eine vereinbarte Einmalzahlung für bestimmte Krankheiten, unabhängig davon, ob du arbeiten kannst oder nicht.

Besonders für Selbstständige und Personen mit Vorerkrankungen kann diese Versicherung auch eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung sein.

Darüber hinaus ist eine Unfallversicherung ratsam. Nur in wenigen Fällen deckt die Versicherung den gesetzlichen Schutz ab. In 70 % aller Fälle gibt es keinen Anspruch auf Leistungen. Das gilt zum Beispiel für alle Unfälle, die in deiner Freizeit passieren.

Außerdem ist es empfehlenswert, eine zusätzliche Pflegeversicherung abzuschließen. Wenn du nach einem Unfall oder einer schweren Krankheit zum Pflegefall wirst und auf die Hilfe anderer angewiesen bist, bietet diese Zusatzversicherung finanzielle Unterstützung. Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet nur einen Mindestschutz. In der Regel sind zum Beispiel für die Unterbringung in Pflegeheimen hohe Zuzahlungen notwendig. Wenn deine Rücklagen nicht ausreichen, müssen deine Kinder "einspringen".

Zusätzlich zur Berufsunfähigkeitsversicherung solltest du auch über eine private Rentenversicherung nachdenken. Die Berufsunfähigkeitsrente endet zu dem vereinbarten Zeitpunkt. Damit dem nahtlosen Übergang von der Berufsunfähigkeitsrente zur Privatrente nichts im Wege steht, sollten die Beträge für die zusätzliche Altersvorsorge berücksichtigt werden. In der Regel ist es auch möglich, bei einer privaten Rentenversicherung die Übernahme von Beiträgen im Falle einer Berufsunfähigkeit zu vereinbaren. Im Falle einer versicherten Berufsunfähigkeit würde dein Rentenversicherer dann die Beiträge für dich zahlen, bis sich dein Gesundheitszustand verbessert oder der Vertrag ausläuft.

Da es auch bei den besten Konditionen auf dem Markt im Einzelfall zwischen Versicherungsunternehmen und Versicherungskunden zu unterschiedlichen Meinungen kommen kann, ob eine versicherte Berufsunfähigkeit vorliegt oder nicht, solltest du dich auch für diesen seltenen Fall wappnen. Eine Rechtsschutzversicherung stärkt dir den Rücken, wenn du dich gezwungen siehst, die versicherten Leistungen auf dem Rechtsweg einfordern zu müssen. Alle Kosten für deinen Anwalt, das Gericht, notwendige Gutachten usw. werden von diesem sinnvollen Teil übernommen.