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Chlor im Trinkwasser – schädlich oder unbedenklich?

15.12.2022, 10:41 Uhr in Service, Anzeige
Waserhahn Trinkwasser pixabay
Foto: Pixabay.com

Wasserhahn aufdrehen und einfach genießen. Es klingt so einfach und das ist es auch. Denn das Trinkwasser in Deutschland gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln. Aber auch eine stetige Kontrolle kann nicht immer davor schützen, dass sich gelegentlich Verunreinigungen im Trinkwasser finden lassen - so beispielsweise Chlor. Aber was passiert, wenn diese Substanz im Trinkwasser auftaucht und kann das kühle Nass dennoch unbedenklich genossen werden?

Chlor und das Wasser

Ob in Schwimmbädern oder in der Wasseraufbereitung – Chlor wird bereits seit vielen Jahren für die Reinigung und Desinfektion des Wassers verwendet. Dabei kennzeichnet sich diese chemische Substanz insbesondere durch den charakteristischen Geruch, der einem vor allem in der Schwimmhalle direkt in der Nase liegt.

Chlor riecht aber nicht nur eigenartig, sondern sorgt auch dafür, dass Krankheitserreger, Bakterien und Mikroben abgetötet werden. Aus diesem Grund wird die chemische Substanz auch für die Wasseraufbereitung verwendet. Dementsprechend können sich Rückstände von Chlor im Trinkwasser finden lassen. Laut der deutschen Trinkwasserverordnung darf der Grenzwert an Chlor aber nicht 0,3 mg/l überschreiten. Um dennoch auf Nummer sicherzugehen, bietet vitalhelden.de professionelle Filtersysteme für ihr Trinkwasser zuhause. Mit diesen können aber nicht nur Chlor, sondern auch zahlreiche weitere schädliche Substanzen aus dem Leitungswasser herausgefiltert werden.

Grundsätzlich ist der Chlorgehalt im Trinkwasser aber so gering, dass der typische Geruch der Substanz nicht wahrgenommen werden kann. Sollte das Trinkwasser aber einen Chlorgeruch besitzen, muss dies nicht zwangsläufig schädlich für die Gesundheit sein.

Viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass selbst durch den Einsatz von Chlor eine bakterielle Belastung nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Denn die Wasserversorger sind beispielsweise nur für eine einwandfreie Wasserqualität bis zum Hausanschluss verantwortlich. In den Rohren, durch die das Wasser anschließend in die Wohnungen oder im Haus weitergeleitet wird, können sich ebenfalls Verunreinigungen finden lassen, die anschließend auf das Wasser übergehen. Vor allem alte Leitungen können demnach dazu führen, dass das Trinkwasser mit Schwermetallen, Bakterien oder anderen Verunreinigungen belastet ist. Demnach ist die Gefahr in Deutschland wesentlich höher, dass das Trinkwasser durch Bakterien als durch Chlor verunreinigt wird.

Chlor im Trinkwasser – eher die Ausnahme

Im Bereich der Wasseraufbereitung kommt Chlor zudem nur selten zum Einsatz. Häufig ist dies nach starken Regenschauern der Fall. Denn auf diese Weise werden oftmals Keime in das Grundwasser gespült, da die Böden ihre natürliche Filterfunktion verlieren, sofern große Mengen an Wasser nicht versickern können. Um das Wasser von möglichen Krankheitserregern zu befreien, wird zum Chlor gegriffen.

So wird durch den Einsatz der Substanz beispielsweise der Grenzwert von Colibakterien oder anderen Keimen im Trinkwasser nicht überschritten. Denn Chlor tötet diese gefährlichen Krankheitserreger ab, sodass das Wasser wieder ohne Bedenken genutzt und konsumiert werden kann.

Um herauszufinden, ob das eigene Trinkwasser eine zu hohe Belastung an Chlor aufweist, kann zu speziellen Teststreifen gegriffen werden. Diese lassen sich unter anderem in der Apotheke kaufen. Mithilfe der Teststreifen, die für einige Sekunden in das fließende Wasser gehalten werden, lässt sich der Chlorgehalt des Trinkwassers ermitteln.

Chlor: Droht eine Gefahr für die Gesundheit?

In der Regel kommt Chlor im Trinkwasser nur selten vor und solange die Grenzwerte eingehalten werden, sind auch keine gesundheitlichen Schäden zu erwarten – zumindest für gesunde Erwachsene. Wer hingegen unter empfindlicher Haut leidet, kann selbst bei den kleinsten Mengen Chlor unerwünschte Symptome wie Juckreiz oder Ausschlag beobachten.

Es gibt zudem auch einige Gruppen, die möglichst darauf achten sollten, gechlortes Wasser zu meiden. Dazu zählen Schwangere und stillende Frauen sowie Babys und ältere Menschen. Bei diesen Personengruppen kann das Chlor im Trinkwasser mitunter chronische Erkrankungen auslösen. Vor allem Babys können durch das Trinken von Chlorwasser oder das Baden in diesem in ihrer geistigen Entwicklung beeinträchtigt werden.

Oftmals wird angenommen, dass Chlor im Trinkwasser auch verschiedene Krebserkrankungen in ihrer Entstehung begünstigen kann. Dies würde allerdings voraussetzen, dass die Grenzwerte deutlich überschritten sind. Infolgedessen könnten sich Nebenprodukte wie Trichlormethan (Chloroform) bilden.

Sollten die Grenzwerte für Chlor in Deutschland überschritten werden, sind die Betreiber der Wasserversorgungsanlagen dazu verpflichtet, die Information an die Kunden weiterzugeben. Die betroffenen Haushalte müssten in diesem Fall also darüber informiert werden, dass sich mehr Chlor im Trinkwasser befindet als zugelassen ist. In diesem Fall wird von dem Genuss und der Verwendung des Wassers zunächst einmal abgeraten.

Gechlortes Wasser trinken oder lieber nicht?

Besitzt das Wasser aus dem Hahn den typischen Chlorgeruch, kann davon ausgegangen werden, dass die chemische Substanz im Rahmen der Wasseraufbereitung zur Desinfektion des Trinkwassers zum Einsatz kam. Wer nicht auf einen separaten Wasserfilter setzen möchte, kann das Trinkwasser auch abkochen. Denn durch die Hitze kann das Chlor im Wasser reduziert werden. Allerdings sollte das Wasser nicht nur lange, sondern auch sprudelnd kochen.

Diese Methode empfiehlt sich jedoch nicht für die Zubereitung von Säuglingsnahrung. In diesem Fall sollte auf andere Wasserquellen zurückgegriffen werden, um die Gesundheit der Kinder nicht zu gefährden.

Gesunde Erwachsene können jedoch auch gechlortes Wasser ohne Bedenken trinken. Oftmals ist es lediglich der unangenehme Geruch, der einem unbeschwerten Trinkgenuss im Wege steht.