Würzburg: Ritueller Missbrauch kein Einzelfall
Ritueller Missbrauch ist in Würzburg kein Einzelfall – diese Einschätzung stammt vom Verein Wildwasser, der sich gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzt. Von den über 380 Fällen, die Wildwasser 2020 betreut hat, waren fünf dem rituellen Missbrauch zuzuordnen, so das Fazit. Jährlich geht Wildwasser zwischen fünf und sieben derartigen Fällen nach.
Bei ritueller Gewalt dient eine Ideologie als Rechtfertigung. Dies kann beispielsweise Satanismus, Faschismus, aber auch eine religiös begründete Ideologie sein.
In einem Würzburger Kinderheim soll es vor Jahrzehnten zu rituellem Missbrauch von Kindern gekommen sein. Die betroffene Einrichtung wurde zum Zeitpunkt der angeblichen Taten vom Orden der Erlöserschwestern geführt.
Wildwasser Würzburg hat aktuell ein innovatives Projekt gestartet. Dabei handelt es sich um „Hilfen für Frauen und Mädchen mit komplexen Gewalterfahrungen“. Mit 130.000 Euro für dieses und nächstes Jahr können unter anderem betroffene Frauen länger als bislang begleitet und betreut werden.