Würzburg: Mutmaßlicher Querdenker weist Vorwürfe im Berufungsprozess zurück
Aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen sollen zwei mutmaßliche Querdenker Planen über die Bahngleise zwischen Gemünden und Waigolshausen gespannt haben. Seit Mittwoch müssen sich zwei von ihnen im Rahmen eines Berufungsprozesses erneut vor Gericht verantworten: Ein 39-Jähriger und eine 63-Jährige.
Der 39-jährige Angeklagte hatte die Vorwürfe zu Beginn des Prozesses abgestritten. Er gab zwar zu, dass er von Plänen mitbekommen hatte – allerdings soll er nicht gewusst haben, was genau geplant ist. Am Tattag selbst soll er in der Rhön gewesen sein und dort Farbe und Sahne auf Banner gesprüht haben. Auch um gegen die Maskenpflicht und die Kontaktbeschränkungen zu protestieren.
Die 63-jährige Angeklagte dagegen äußerte sich zunächst nicht - deutete dann allerdings an, ebenfalls bei der Aktion in der Rhön gewesen zu sein.
Laut Anklage soll das Duo bei der Befestigung der Plakate über die Strecke geholfen haben. Wie berichtet wurde auf den Plakaten vor einem Gleisbruch gewarnt. Auf dem letzten Banner stand dann: „Dieses Mal Fake“. Ein ICE konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und war mit knapp 100 Sachen durch ein Plakat gerast. Nur durch eine Notbremsung kam er zum Stehen – Die 62 Fahrgäste blieben dabei unverletzt. Die beiden Angeklagten sollen der Querdenker-Szene angehören.
Zum Hintergrund
Vor dem Würzburger Landgericht hat am Mittwoch der Berufungsprozess gegen die beiden mutmaßlichen Querdenker begonnen. Das Amtsgericht Gemünden hatte die beiden bereits zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung waren aber in Revision gegangen.